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cd-tipp von zellhofer
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20-12-2004
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sportfreunde stiller - live (2004)
"hier kommt die gute nachricht: wir sind auf der guten seite. du und ich..." verspricht das intro, und daran hab ich gar keinen zweifel.
1997 hat die erfolgsgeschichte begonnen. damals - in den tagen, als fm4 die heute schon
lange verlorene magie ausstrahlte, etwas besonders zu hören, etwas, das speziell für
"uns" gemacht wurde, das es nur ab 19 uhr gab - wurde ich eben durch diesen
sender auf die sportfreunde stiller (oder nur stiller, wie sie zu beginn hießen) aufmerksam.
die hatten damals gerade ihre erste ep macht doch was ihr wollt - ich geh jetzt!
heraußen und waren mit ihren wunderbaren jahren auch im radio zu hören.
runterladen, kaufen, aufnehmen? ersteres damals technisch nicht mal anzudenken, zweiteres
erfolglos versucht, und aufnehmen - na ja - wer sitzt schon zur rechten zeit am radio? dann
der nächste streich thonträger (1998) und - ja! - im frühling 1999 im
(zwar gut besuchten, aber bei weitem nicht vollem) flex gesehen, und alle meine bekannten
haben beim konzert die ep gekauft (kopie? wer hatte denn damals...?).
ich habe die sportfreunde jedes jahr ein oder zweimal gesehen und lieb gewonnen. die
sportfreunde - immer mit dabei. wenn wir auf partys wellenreiten gespielt haben, die
tanzfläche kochte und viele hinterher kamen und fragten, was denn das überhaupt
sei. als wir beim interrail-fahren in der sonne lagen, der mitgenommene kassettenspieler
wunderbaren jahren plärrte und ich d. fragte, ob jetzt denn unsere wunderbaren
jahre seien. "vermutlich schon", meinte der. als wir das heimatlied zum
aufstehen spielten, solange, bis es unsere eltern mitsingen konnten. und in wiesen die
sportfreunde im nachmittagsprogramm das publikum dermaßen begeisterten, dass sie den
headliner marilyn manson locker unter den tisch spielten.
unangenehm wurde es mit dem großen durchbruch im deutschsprachigen raum. ich erinnere
mich an ein konzert, bei dem ich, so weit das auge blicken kann, extrem viele menschen und
sehr junges publikum zu sehen bekam. das ist nichts schlechtes und für die band
erwünschenswert, aber irgendwie... die haben sich so komisch-hysterisch benommen...
vielleicht werde ich auch einfach bloß älter. ich bilde mir auch ein, dass jedes
album eine spur unter dem niveau des vorgängers bleibt. mit dem letzten album
burli begann meine faszination dann tatsächlich zu erliegen. irgendwie fand ich
die meisten stücke (abgesehen von den highlights) seltsam dümmlich.
einfach gestrickt waren sie ja immer - und das ist mit ein grund, so sympathisch zu sein -
aber das...?
die live-cd hat mich versöhnt. bei der eröffnungsnummer ein kleiner schritt
rinnt mir wohliger schauer über den rücken hinab. gute laune trieft aus den boxen,
das publikum tobt, klatscht, singt. müßig, hier auf einzelne lieder einzugehen.
fast alle highlights sind zu hören, geballte fröhlichkeit, gute laune, selten
sachte melancholie vermischen sich. die live-stimmung überträgt sich in mein
zimmer, und wenn jetzt irgend jemand mit mir da wäre, würden wir vermutlich
mitsingen.
da sieht man gerne von diversen patzern ab: bei international grölt eine
einzelne, nicht zur band gehörende stimme in die boxen (was auch absicht sein kann,
aber störend klingt), einzelne textzeilen sind holprig (aber nicht nur live, auch auf
den studioaufnahmen), manchmal ist der sound nicht der perfekteste, mal die stimmlage...
alles unwesentlich.
ein coup im weihnachtsgeschäft? möglich. aber solch ein kalt berechnetes
kalkül traue ich den sunnyboys gar nicht zu.
www.sportfreundestiller.de
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cd-tipp von zellhofer
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15-11-2004
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dresden dolls - dresden dolls (2004)
bands in zweierbesetzung haben saison. neben dem bereits bekannten rock-duo white stripes
(gitarre und schlagzeug) und dem leiseren "avantgarde electronic folk"-duo fiery furnaces (keyboard und gitarre; live allerdings mit unterstützung) erobern nun die dresden dolls die heimische musiklandschaft. amanda palmer (klavier, gesang) und brian viglione (schlagzeug) überzeugen mit ungewöhnlicher instrumentierung und genialem gesang.
hört man den aktuellen kleinen radiohit coin-operated boy, so hat man ein nettes , gefälliges und hittaugliches liedchen im ohr. davon auf die restlichen stücke zu schließen wäre allerdings ein schwerer fehler: die dresden dolls haben weit mehr als mainstream-pop-liedchen zu bieten.
eine defekte spieluhr, das knarrende geräusch einer kaputt gespielten platte, ein einsetzendes klavier und schließlich die ruhige stimme amanda palmers. so beginnt der opener good day. binnen kurzer zeit steigert sich das stück zu einem gewaltigen klang- und stimmteppich. laut und klar. wahrlich beeindruckend, was hier geboten wird.
dieser opulente stil zieht sich wie ein roter faden durch das album. der ausdrucksstarke gesang, das wechselspiel zwischen laut und leise, zwischen fragil und berstend faszinieren immer wieder von neuem. das dargebotene folgt keinem vorhersehbaren muster. zwar gibt es strophe und refrain, aber innerhalb der stücke wird oft abrupt tempo, lautstärke und gesangsart gewechselt. stets tun sich neue überraschungen auf.
doch auch abwechslung zu diesen pompösen werken wird gebotenen: so ist girl anachronism ein schnelles, punkiges lied - gespielt mit klavier und schlagzeug. traurige (fast als konventionell zu bezeichnende) klänge und pop-liedchen finden ebenfalls platz. manche nummern werden durch gastmusiker unterstützt. gearbeitet wird auch mit eingebauten geräuschen wie zerspringendes glas, einer spieluhr oder einer hängen gebliebenen platte.
nicht leicht zugänglich und aufgrund der ungewohnten instrumentierung und des nicht alltäglichen stils gewöhnungsbedürftig. gerade aber deshalb genial. schwere empfehlung!
mit dresden haben die beiden übrigens nichts zu tun. sie stammen aus den usa.
www.dresdendolls.com
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cd-tipp von noize director
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11-11-2004
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jaba - ignore all that's prior (2004)
ein album mit 11 tracks. netter pop-rock. eine interessante, soulige stimme.
englischsprachige texte. eine band, die die welt nicht retten wird. und wenn ich den
album-titel richtig übersetze, dann ignoriert das wiener quartett alles, was
früher war: just another band who won't save the world - kurz jaba.
das album beginnt mit dem track we both know, der gleich mal recht rockig
anfängt. dabei merkt man schon ein wenig das potential, das in der stimme von
sängerin kati liegt. im zweiten song auf der cd, in bloodlust, zeigt sie uns,
dass sie auch so richtig schreien kann. auch wenn die stimme noch reifen muss, damit sie
zur richtigen "rockröhre" wird.
der titel nelke - track vier auf der scheibe - hebt sich dann ein wenig ab: er ist
auf deutsch gesungen. just burned my eyes out beginnt wie eine rockballade,
entwickelt sich aber zu einer kraftvollen nummer mit hitpotential.
in my head wüde ich als anspieltipp empfehlen, und dann will ich noch die letzte
nummer hervorheben: tiny tiger ist ein ganz netter ohrwurm, den ich schon einige male
öfter genossen habe als den rest der cd. jetzt, wo ich die cd drei oder vier mal
gehört habe, bekomme ich richtig lust darauf, die band auch einmal live zu hören.
noch ein kurzes resümee zum album: gefälliger, poppiger rock, die eine oder
andere nummer kann auch auf partys für stimmung sorgen. in manchen stücken
hört man von anderen bands her altbekannte muster. und nach fünf leeren tracks
kommt ganz am ende des silberlings ein ganz besonderer "hidden track": eine
danksagung an freunde, bekannte, mamas und papas, ...
www.jaba.at
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cd-tipp von zellhofer
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3-11-2004
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griffins - colourful grey (2004)
als "home-brewed alternative rock with a shot of british flavours" bewirbt die
wiener band griffins ihren musikstil. diese ankündigung lässt - ohne einen ton
gehört zu haben - bereits rückschlusse auf ihr programm zu.
und tatsächlich: die vorbildwirkung der weiten welt der alternativen rock-gitarren und
des irischen folk ist nicht zu überhören. dazu trägt neben der klassischen
besetzung mittels gitarre (2x), bass und schlagzeug der einsatz einer geige bei.
in ihrem liveprogramm zollen die griffins mit einigen coverversionen ihren
großen helden collective soul, stereophonics oder blur tribut,
aber die band hat es nicht notwendig, sich hinter den "großen" zu
verstecken bzw. diesen nachzueifern. die griffins bieten durchaus eigenständiges material.
sieben nummern enthält die erste cd. die ersten beiden stücke z und
mind your head sind schwungvolle alternative-rock-nummern. vor allem mind your
head, dessen einprägsamer refrain sofort in die beine geht, sei hier als
anspieltipp erwähnt.
danach wird es zusehends ruhiger: in room with a view schleicht sich melancholie von
hinten an, die mehr durch stimme und text (still see your picture, still hoping to be
your friend) als durch die durchwegs "flotte" instrumentierung umgesetzt wird.
bittersüße traurigkeit ertränkt die hörerinnen in reverie.
eine klagende geige unterstützt einen schmachtenden sänger, langsam kommen leise
weitere instrumente dazu, um dann wuchtig und trotzdem melancholisch einen uns tragenden
klangteppich zu erzeugen. fast dramatisch geht es weiter: on the left hand side
beginnt ruhig und wird zu bedrohlicher stimmung verdichtet, bis sich die anspannung in
einer schon erwarteten soundcollage löst. in turned away kommen die irischen
folk-einflüsse am meisten zum tragen, das lied atmet trotz der flotteren gangart
melancholie. auch das letzte stück roots ist in melancholie gehalten.
langsame strophe vs. schnellen refrain ist hier das motto.
interessante cd. das ziel der band, "ein gefühl zwischen melancholie und
verzerrten gitarrenwänden zu erzeugen", ist sehr schön gelungen.
colourful grey ist ein gut gewählter titel, der ausdrückt, dass grau
nicht gleich grau ist und traurig nicht gleich traurig, sondern auch melancholie - wie
hier bewiesen - facettenreich ist.
www.griffins.at
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cd-tipp von zellhofer
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25-10-2004
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band:union iv (2004)
in sachen nachwuchsförderung in der österreichischen musikszene herrscht seitens
der musikerinnen und der konsumentinnen meist übereinstimmende meinung: hier tut sich
viel zu wenig. bands bzw. künstlerinnen beklagen die fehlenden möglichkeiten,
sich präsenz zu verschaffen, potentielle käuferinnen, dass in geschäften
außer ein paar "großen" heimischen acts nichts zu finden ist.
einen tropfen auf den heißen stein bietet die österreichische plattform
band:union. diese private (non-profit) initiative zur förderung junger -
vorwiegend österreichischer - nachwuchskünstlerinnen koordiniert
marketingmaßnahmen, veranstaltet konzerte und - und das ist der wichtigste punkt von
allen - bringt seit dem jahr 2000 beinahe jährlich einen sampler mit ihren
schützlingen heraus.
jetzt erschien gerade die doppel-cd band:union iv: 20 bands aus fünf ländern
(österreich, usa, malta, england, schottland) sind darauf mit 40 liedern vertreten.
gleich das wichtigste vorweg: herrschte früher auf den cds ein bunter stil-mix
von punk zu hardcore, über chilligen drum & bass zu indie-gitarren, vermischt mit
als bloß skurril zu bezeichnenden einlagen, balladen, disco-pop-beats etc.,
orientiert sich die neueste ausgabe vorwiegend einer linie entlang: dem gitarre betonten
"alternative mainstream". doch dieser kann durchaus facettenreich sein: flotter
indie-pop (u.a. winter moods mit albino aus malta), melancholisch angehauchter
erdiger rock (brandysh mit don't go aus österreich), deutschsprachige poppige
melodien (strichpunktklammerzu von schattenparker; österreich), schmachtende
balladen (die beiträge von silverman; england), punkrockige klänge (ant hill /
yellow page mit "material live" / aera 51: alle österreich), härterer
rock (sympathy for strawberry mit not that kind / kehin mit never to shy;
beide österreich), disco-pop vertreten durch die malteser corkskrew und eine singer
songwriter-ecke (richard kapp aus österreich), woodstock taylor aus schottland,
jaycob van auken aus den usa) sind auf diesen beiden cds vertreten.
ambitioniertes projekt auf höchstem niveau. einziger wehrmutstropfen ist die miserable aufnahmequalität einzelner tracks, die die bands aber durch hörbare spielfreude ausgleichen.
bandunion iv bietet dem rockinteressierten publikum einen schönen blick in die
vorwiegend österreichische junge szene. die initiative veranstaltet im shelter und
in diversen anderen locations auch regelmäßig konzerte ihrer bands.
www.bandunion.at
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cd-tipp von zellhofer
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1-10-2004
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ineé - glacier in the sun (2004)
"musik ist mehr eine notwendigkeit, ohne der ich mir das leben nicht vorstellen
könnte... und außerdem ist es stark suchtverdächtig!!"
die junge niederösterreichische band ineé (toni, 23, bass / beni, 21,
schlagzeug / eve, 22, gesang, gitarre); gegründet: 2002; herkunft: raum tulln /
neulengbach, legte irgendwann im laufe des jahres 2004 ihre demo-cd glacier in the
sun vor. höchste zeit, dem stück und der band einige zeilen zu widmen.
ineé bezeichnen sich als träumer, die melancholische rockmusik lieben und
deshalb so was in der art machen. musik, die verträumt, melancholisch und manchmal
verquert ist und aus gitarre, bass, schlagzeug und stimme besteht.
in ihren liedern geht es um "traumhafte geschichten. geschichten, die zwar nicht so
geschehen sind, aber aus wahren begebenheiten, die an sich nichts miteinander zu tun haben,
zusammengesetzt werden, und so einen neuen sinn ergeben". der hörer ist
eingeladen, sich selbst einen sinn zurechtzulegen.
glacier in the sun nennt sich auch das titelstück der cd. der band zufolge
lässt sich mit diesem titel ihr musikstil bildlich beschreiben: als etwas kaltes,
glänzendes und strahlendes. wie eis, das in der sonne schmilzt, aber trotzdem fast
ewig bestehen bleibt. diese kühle strahlt auch das cover aus, das ein blau
schimmerndes kristallglas zeigt.
die drei am demo enthaltenen lieder folgen dem gleichem grundmuster: ruhige, langsame,
melancholische strophen und ein etwas lauterer refrain. die lieder verströmen die
zuvor erwähnte kühle - aber ohne das hörvergnügen auch nur ansatzweise
einzufrieren. die melancholie ist angenehm einlullend.
das am cover nicht erwähnte vierte stück auf der cd ist flotter als der rest und
auch stimmungsmäßig anders: beinahe euphorisch wird uns hier fröhlichkeit
vermittelt.
da bin ich schon auf das erste album gespannt. ein kleiner tipp: das demo gibt es auf der
homepage zum (gratis) download. wer lieber originales in den händen hält,
der kann es über die homepage auch bestellen.
www.inee.at
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cd-tipp von zellhofer
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14-9-2004
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slut - all we need is silence (2004)
"all we need is silence". slut aus ingolstadt bringen nun - nachdem sie bereits
vier alben, zahlreiche singles und eps abgeliefert haben - ihr fünftes album heraus.
10 lieder, 37 minuten, feinster indie-rock.
slut ging anfang 1994 aus einer rockband namens medusa xpo hervor, die sich aber auf
das kürzere und prägnantere slut umbenannte. bereits auf die erste
demo-cd, die an diverse plattenfirmen verschickt wurde, meldeten sich drei und boten der
jungen band einen plattenvertrag an. 1996 folgte das erste album. als vierer-band
gegründet, sind sie seit 1997 zu fünft unterwegs: die brüder christian
(text, gesang, gitarre) und matthias neuburger (schlagzeug), gerd rosenacker (bass),
rainer schaller (gitarre) und rené arbeithuber (keyboard). bereits 2000 konnte slut
bei virgin unterschreiben.
"let´s make love instead of war". in einer düster gehaltenen stimmung eröffnen slut ihr album mit dem trefflich betitelten stück the beginning. spärlich instrumental unterlegt, fließen langsam und bedrohlich aussagen wie "this is the beginning of the end", "someone borrow me a gun for all the millions having fun" oder dem eingangs erwähnten zitat aus den boxen.
das restliche album entspricht musikalisch dann doch nicht dem titel all we need is
silence und fällt weit flotter als der opener aus. geboten wird geradliniger
indierock ohne schnörkel. keine samples, kein keyboard, bloßer auf das
wesentliche reduzierter rock.
einzig wasted bietet eine abwechslung: langsame, stille strophe versus lauten refrain, der dann mit geschrei unterlegt wird. ist die anlehnung an "freude schöner götterfunken" gewollt?
erst die schlussnummer get lost get lost setzt wieder auf ruhe und beschaulichkeit.
anders als der opener wird hier mittels verspielter melodien auf abschließende
versöhnlichkeit gesetzt. wieder klingen die götterfunken im hintergrund.
beruhigt lehne ich mich zurück - um das album noch mal von beginn an zu hören.
www.slut-music.de
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cd-tipp von zellhofer
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26-7-2004
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f.a.t.e. - e-core (2004)
die aus unserem - d.h. korneuburg - bezirk stammenden f.a.t.e., bestehend aus phillippe (gesang), bertl (gitarre), berndi (bass) und kanti (schlagzeug), machten 2002 mit ihrer 5 songs umfassenden demo-ep "less conversation" zum ersten mal von sich hören. jetzt gibt es das erste album "e-core".
das ganze album präsentiert sich als düsteres, hartes, monotones werk, wobei dem wort monoton hier keine negativ gefärbte bedeutung zugemessen werden darf. monoton bezieht sich auf den wenig akzentuierten gesang, der der cd eine eigene ästhetik verleiht. dazu kommen schwere gitarren, die die meisten songs dominieren. farbe verleiht einzig die groove box, die als fünftes mitglied stets mit von der partie ist und die für elektronische untermalung und special effects sorgt.
die cd lässt sich in die new metal-schublade einordnen. um ein wenig konkreter zu werden: gefragt nach einer eigendefinition ihres stils, meint schlagzeuger kanti: "wir haben uns immer so schwer getan, unsere musik zu definieren, also haben wir eine eigene (patentierte) musikrichtung erfunden: e = elektronisch, core = der rest, also fette gitarren."
viele vergleichen f.a.t.e mit linkin park, und so ein vergleich ist - trotz der gefährlichkeit zu sagen, es "klingt wie" - nicht der schlechteste.
das album ist sehr kraftvoll, freunde der einschlägigen szene haben sicher ihre freude damit.
www.fate.at
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cd-tipp von zellhofer
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19-7-2004
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the beautiful kantine band - rock'n'roll hat unserem leben einen neuen sinn gegeben (2004)
"keine karriere, kein uni-diplom, kein luxus-apartment, kein doppelter lohn (...)
oh yeah!"
der aufmerksame hörer kennt the beautiful kantine band aus den alternativen medien
dieses landes, die den aktuellen hit methadon der combo rauf und runter spielen.
dabei ist gerade diese nummer untypisch für das hervorragende neue album
rock'n'roll hat unserem leben einen neuen sinn gegeben.
surf trifft auf schlager. gefragt nach einer erklärung ihres musikstils, nennen the
beautiful kantine band ihre musik eine mischung aus dem pulp-fiction-soundtrack mit dem von
eis am stiel, gespritzt mit punk. rock'n'roll der 50er und 60er (z.b. chuck berry,
jerry lee lewis), surf und deutscher schlager sind die zutaten, die hier vermischt werden.
gesungen wird deutsch.
die dargebotene palette reicht von schnellen rockigen stücken (teils heavy und mit
geschrei) bis zu kitschigen schnulzen, bei denen ich mir bei flüchtigem hinhören
vorkomme wie zu besuch bei großmutter, wo immer radio burgenland oder niederösterreich läuft. bei manchen stücken macht sich melancholie breit.
als stilelemente verwenden die vier backgroundvocals, übertriebenen englischen akzent,
einfache arrangements bei den schlagern, 'in die hände klatschen', etc. manche nummern
sind instrumental, wobei sich hier die parallele zu den instrumentalen stücken in pulp
fiction ziehen lässt.
minimal ist die ausstattung: gespielt wird mit 3 gitarren und einem spartanisch
ausgestatteten schlagzeug. besungen wird fast ausnahmslos "die liebe". die texte
orientieren sich ebenfalls am deutschen schlager, sind einfach und witzig. (um keine
falschen vorstellungen aufkommen zu lassen: das hier hat nichts mit einer aus dem rundfunk
bekannten "schlagerparade" zu tun.)
das album bietet eine gelungene abwechslung zu denen der deutsprachigen "alternative
mainstream"-bands. hier werden stile wieder bzw. neu belebt, die man schon vergessen
glaubte.
www.beautiful-kantine.at
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