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cd-tipp von zellhofer
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29-12-2003
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zeronic - feel the nothing (2003)
mik tanczos (sänger, gitarre), rainer kossits (gitarre), rainer stangl (bass), markus radits (keyboard, gesang) + paul trummer (schlagzeug) = zeronic
1997 erstes demotape und erster auftritt, von da an stete weiterentwicklung richtung jetzt. alles ausführlich auf der homepage www.zeronic.at nachzulesen. sehen alle gut aus und sind schick gekleidet. machen verdammt coole musik.
bemerkt habe ich die band erstmals auf fm4, vermutlich durch den song zero.
irgendwo, irgendwann, mehrmals hab ich die band auch live gehört und mir das album
high life (2001) besorgt und auch das nachfolgealbum feel the nothing (2003).
musikalisch bedienen sich die fünf aus der britisch/amerikanischen
indiealternativerockmusikkiste und lassen sich dennoch - oder vielmehr: gott sei dank -
keiner anderen band zuordnen. für die vergleichenden unter euch: denkt an (aber
vergleicht zeronic nicht damit!) suede, placebo, blackmail, slut, muse und so.
die dargebotene aussage ist melancholie: die im cover abgedruckten textfetzen lassen
diesbezüglich eindeutige interpretationen zu, die grandiose stimme mik tanczos',
die unendlichen schmerz verbreitet und wohlige schauer in der rückengegend erzeugt,
beweist es endgültig: hier wird pure Traurigkeit zelebriert.
das gilt generell für beide alben, aber das ältere high life ist
treibender, kraftvoller. bei feel the nothing stellt sich (bei mir) das früher
empfundene gefühl nicht mehr im gleichen maße ein. zweifellos ist die platte
gut und hat ihre highlights (unbedingt I feel anhören!!!), aber ich vermisse
hier das fordernde element, das zeronic für mich so großartig gemacht hat,
es fehlen die einprägenden gestalterischen musikalischen elemente, die den
wonneschauer erzeugt haben. Die Cd kommt eine Spur langsamer und flacher als die erste.
das tut der freude im prinzip aber keinen abbruch. ich höre feel the nothing
trotzdem oft und klammere einige nummern einfach aus. wer zeronic jetzt erst kennengelernt
hat und davon begeistert ist, sollte unbedingt auch das alte album hören!
www.zeronic.at
www.inkmusic.at
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cd-tipp von zellhofer
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18-11-2003
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corkskrew - micromania (2002)
name: corkskrew / heimatland: malta / gegründet: 1997 / erstes bzw. aktuelles album: micromania (2002 veröffentlicht) / mitglieder: diane micallef (singt), cliff smith (spielt bass), lincoln spiteri (spielt keyboard/gitarre), franco aloisio (trommelt), shawn abela (gitarre/keyboard)
corkskrew stammen aus malta und dürften dort mittlerweile sehr bekannt sein: sieben der stücke des albums micromania wurden als single ausgekoppelt (oder sind bereits als vorabboten des longplayers erschienen), und alle schafften eine topplatzierung in den charts. die cd zählte 2002 zu den meistverkauften heimischen acts. seit ihrer gründung spielte die band 200 gigs, unter anderem als vorband zu äußerst unterschiedlichen stars wie elton john, kosheen, eiffel 65 oder faithless.
all das passierte aber eben "nur" auf malta und der nachbarinsel gozo. erklärtes ziel der band ist es, aus malta auszubrechen. einen schritt in diese richtung ist das beisteuern einer nummer (manic) zum "österreichischen" band:union 3 sampler, der hauptsächlich heimische bands vereint.
musikalisch betrachtet... ich wollte es nicht tun, aber ich komm' nun doch nicht drum herum. in der pressemappe, die der cd beigelegt ist, wird auf drei seiten viermal garbage als vergleich herangezogen... und dieser vergleich kommt dem sound ziemlich nahe. disco-pop ist der stil, der hier perfekt und sauber präsentiert wird. die lieder sind - bis auf wenige langsamere stücke - energiegeladen und schwungvoll. bedient wird das genre des alternative mainstream, und die band hat definitiv das potenzial, menschen zu begeistern. mich juckt es jetzt schon im tanzbein.
klingt so, als spielten sie sich ihren eigenen soundtrack zum "ausbruch" aus malta.
zu kaufen gibt´s die cd ohne probleme in... malta. glücklicherweise geht's auch über www.cdbaby.com oder www.di-ve.com.
momentan wird an einem neuen album gearbeitet. nächstes jahr im april wird die band durch österreich touren. für uns interessant sind die spielstätten wien bzw. nitzing (culture x club).
ich geh´ hin.
www.corkskrew.net
www.bandunion.at
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cd-tipp von zaphod beeblebrox
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8-11-2003
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kimera - kimera (2003)
chimäre: 1. griech. sagenungeheuer (vorn löwe, in der mitte ziege, hinten drache) 2. pflanze mit genotyp. verschiedenen geweben, bedingt durch plastidenspaltung, mutationen, irreguläre mitose oder künstl. gewebeverschiebung durch pfropfung; synonym pfropfbastard (fremdwörter-lexikon)
ja. genau.
das ist also das erste album von kimera. zwar 'nur' eine ep (oder wie man sowas nennt, halt keine volle cd eben), aber die vier lieder überzeugen durch ihre rohe kraft und ausdrucksstärke (leiwandes coverdesign, übrigens).
ihr kreatives potenzial stellen die bandmitglieder schon mit dem ersten ton der ersten
nummer unter beweis, denn was man unter anderem aus einem küchenmixer für
geräusche zaubern kann, überrascht doch. doch nun genug der guten laune, kimera
hält der welt einen spiegel vor und songs wie pathological fordern einen zum
nach- und überdenken unseres wesens und wirkens heraus, institutionen wie die kirche
müssen sich herber kritik in "believe" stellen. all die wut und der frust wird frei
hinausgeschrien, trotzdem gleitet kimera aber nie in ein simples 'die ganze welt is oasch'-geseiere ab.
das ganze kommt wunderbar verpackt in einem hervorragenden sound. ist's metal, punk, crossover? es ist - scheissegal, weil einfach gut! harte gitarrenriffs wetteifern mit abwechselnd melodiösem gesang und rauhem geröhre um die gunst der ohrmuscheln.
eigentlich ist das aber eh alles wurscht, die quintessenz aus meinen geistigen ergüssen lautet schlicht: bang on, ihr pfropfbastarde!
www.kimera.at
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cd-tipp von twilite
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23-10-2003
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bandunion III (2003)
die dritte ausgabe dieser österreichischen samplerreihe featuret 41 bands auf zwei cds. bis auf ein paar ausnahmen kommen hier sonst nur heimische bands zum zug.
das konzept ist ähnlich wie beim vorgänger, musikalisch bewegt man sich vorwiegend im alternativen rock- und popbereich. gelegentliche ausflüge in härtere oder elektronisch angehauchte gefilde gehören auch diesmal zum programm.
bei einer derartigen fülle von bands fällt es schon recht schwer, ein paar hervorzuheben. zu meinen favorits zählen seelenwärmer, [kaleidoskop], trug und jaeronimy. die harte fraktion wird u.a mit milch, rebel scope und den flying hellfish gut bedient. von den insgesamt sechs ausländischen beiträgen fallen die amis von the carolines sowie corkskrew aus malta sehr angenehm auf. letztere haben endlich in mir die erkenntnis reifen lassen, warum ich garbage einfach nicht ausstehen kann. die malteserInnen eifern zwar mit "manic" ziemlich deutlich (aber eben auch sehr gekonnt) ihren offensichtlichen vorbildern nach, die stimme klingt aber halt viel angenehmer als jene von frau manson. erfreulich ist auch, dass mit bcsb und den 7 caged tigers bands vertreten sind, die hier schon mal rezensiert wurden.
ich würde sagen: bei gelegenheit zuschlagen! für jeden geschmack ist was dabei. bandunion 3 lässt uns einen blick in die heimische musikszene werfen und zeigt, dass es definitiv nicht an potenzial mangelt. also, fürchtet euch nicht länger vor österreichischen acts! wir haben’s auch drauf!
www.bandunion.at
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cd-tipp von zellhofer |
5-6-2003
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the petticoats - grab the shit and lick your
fingers (2003)
"es war 1998/99: doky und ich (m.c.), wir gingen damals gemeinsam
zur schule, na ja, und irgendwie schwebte uns schon damals der gedanke
an eine eigene band im kopf herum. waren wir doch von the offspring, green
day, nofx, etc. schwer inspiriert."
das kommt mir verdammt bekannt vor. zu diesem zeitpunkt ging ich zwar
nicht mehr in die schule, aber von diesen bands war ich zu schulzeiten
auch sehr inspiriert. und dann trafen die beiden 1999 den dritten im bunde
(koal) und die petticoats entstanden (ich traf niemanden, keine band
entstand). die petticoats spielen nach, spielen eigenes, die band macht
ein demotape, spielt live - und hey! präsentiert ihre erste cd grab the
shit and lick your fingers (was immer das bedeuten mag... mir graust's).
die drei wirken hin und her gerissen zwischen weltpolitischen und eigenen
problemen (bezüglich mädchen) und verpacken das in ihre cd: sie bringen
sozialkritische texte bezüglich the system and all that,
mädchenliebeshasslieder,
ein bisschen politisch unkorrektes gegen veganismus und... äh, was zum teufel
ist ein/eine asshole machina arma? die texte erlauben eindeutige einblicke
in das weltbild der petticoats, das sich auf deren homepage nachlesen
bzw. vertiefen lässt.
und musikalisch? da wird dreckig rotzig dahergesungen
und thrashpopmelodyskatepunkrock
produziert. was soll man dazu sonst noch sagen?
bei gelegenheit einmal selbst anhören. dummerweise sind derzeit keine
auftritte geplant, die band spannt aus. bei sex und alkohol vermutlich.
wie punks das halt so machen.
www.petticoats.at
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cd-tipp von twilite |
3-6-2003
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karen - almost prefect (2003)
gefühle, trauer, wut, schönheit. es gibt viele bands, die
versuchen, aus diesen zutaten ein leckeres süppchen zu kochen. so
gesehen haben karen allemal fünf hauben verdient.
hier gibt's keine vergleiche. bei einer band mit dermaßen eigenständigem
songwriting käme das praktisch einer beleidigung gleich. die fünf
jungs, die 2002 die ostrocktrophy gewonnen haben (wenn schon nicht der
größte, dann immerhin der coolste bandwettbewerb im osten österreichs),
wechseln gekonnt harte riffs und brutales schlagzeuggedonner mit fragilen,
zum weinen schönen passagen ab. gefühlsausbrüche, so oder
so. das ganze wirkt trotzdem zu jedem zeitpunkt harmonisch und kompakt.
die interessante optische aufmachung als dvd-box und das schön gestaltete
booklet mit allen texten machen schon mal einen guten ersten eindruck.
mit dem opener under//stand geht's dann auch gleich richtig zur
sache. eine wunderschöne leadgitarre fordert wie ein einladender
zeigefinger geradezu dazu auf, in karens klang- und gefühlwelt einzutauchen,
bevor einem das herz im majestätischen refrain so richtig aufgeht.
die sehr persönlichen texte sind größtenteils ziemlich
vage und offenbaren höchstens zwischen den zeilen ihren sinn.
dennoch findet man immer wieder ein bißchen von sich selbst, wenn
es um die großen und kleinen gefühle geht, für die in
unserer modernen gesellschaft kein platz mehr zu sein scheint. gegen ende
der cd wird die band etwas ruhiger, ja geradezu romatisch. im abschließenden
ocean view findet die musikalische seelenreise ihren wunderschönen
höhepunkt. hier zeigen karen, dass sie es auch leise und nur mit
akustikgitarre als begleitung verstehen, emotionen in grandiose songs
zu verpacken.
die tonqualität ist defintiv nicht das beste an dieser cd. wenn man
aber bedenkt, dass diese fünf lieder im bandeigenen proberaum aufgenommen
wurden, muss man wiederum den musikern und dem tontechniker respekt zollen.
vor allem der gitarrensound ist unter diesen umständen als sensationell
zu bezeichnen. rein spieltechnisch sitzt hier auch alles 100%ig. lediglich
der gesang trifft nicht immer ins schwarze. die texte werden zwar mit
viel leidenschaft und ehrlichkeit gesungen, aber das geht sicher noch
besser. aber wie gesagt, für proberaumverhältnisse ist das schon
wieder ok. das potenzial ist jedenfalls deutlich zu erkennen.
was bleibt als fazit noch zu sagen? almost perfect.
karen.technopolis.org
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cd-tipp von twilite |
26-5-2003
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side effect - summer sellout (2003)
"summer sellout" - genau das richtige mittel gegen frühjahrsmüdigkeit
und miese laune. gut verträglich und garantiert ohne nebenwirkungen.
der titel ist programm. zumindest bei der gleichnamigen ersten single.
zitat: "this one's a song - it was written for everyone" - bei
soviel (ironischer) offenheit kann man side effect gar nicht vorwerfen,
sich jetzt endgültig an die breite masse zu verkaufen. das lied ist
dermaßen auf das alternative mainstream - publikum zugeschnitten,
dass es schon fast eine frechheit ist. aber eben nur fast. kein gängiges
klischee wird ausgelassen. vom tanzflächentauglichen mithüpfrefrain
über trendige vocoder-gesänge (seit chers believe ausgesprochen
beliebt) bis zur fetten bratzgitarre ist alles dabei. das ganze in sehr
radiofreundlichen drei minuten unterzubringen und dabei dennoch ein kompaktes,
eingängiges lied entstehen zu lassen, spicht für die mittlerweile
enorme musikalische qualität der band. bei den restlichen tracks
zeigt das quartett, dass es das punkrocken wieder vermehrt für sich
entdeckt hat. aber nicht nur dadurch unterscheidet sich summer sellout
vom poppigeren, etwas zu glatt produzierten vorgänger hits.
Immer wieder schimmern dezent melancholische töne durch, ohne dem
album die prinzipiell fröhliche note zu nehmen. leider kommt die
zweite hälfte der cd nicht ganz an die erste heran, wo sich eindeutig
die highlights befinden. neben der single wären das noch der opener
acid drops, hello goodbye und king of loneliness.
trotzdem bleibt summer sellout ein sehr gelungenes album, das side
effect wohl endgültig einen platz in der elite der heimischen musikszene
sichern sollte.
übrigens: wer sich vielleicht schon mal gefragt hat, wie side effect
unplugged klingen, findet im abschließenden hidden track die antwort.
www.side-effect.com
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